Heute hatte ich die Ehre, eine Laudatio auf Heinrich Bedford-Strohm anlässlich der Verleihung der Albert-Schweitzer-Medaille halten zu dürfen.
Seit über 20 Jahren ist er als Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern das kirchliche Oberhaupt von etwa 2,6 Millionen bayerischen Protestant*innen. Doch was Heinrich Bedford-Strohm auszeichnet, sind nicht seine Ämter und Titel. Es ist seine Menschlichkeit.
Eine Menschlichkeit, die sich in seinem Engagement für die Ökumene, die Ehe für Alle und eine zukunftsgerichtete Klimapolitik zeigt.
Eine Menschlichkeit, die sich zeigt bei der Verteidigung der Kirchenvertreter*innen, die vor Gericht gestellt wurden, weil sie Kirchenasyl gewährten.
Eine Menschlichkeit, die sich in seinem unglaublichen Engagement in der zivilen Seenotrettung ausdrückt.
Heinrich Bedford-Strohm verlangt Menschlichkeit, nicht eine Flüchtlingspolitik, die auf Abschottung setzt. Er spricht zu Recht von einem „moralischen Skandal“, wenn europäische Staaten die Schiffe der zivilen Seenotrettung blockieren und es gleichzeitig ablehnen, selbst die Seenotrettung im Mittelmeer wieder aufzunehmen. Europa verrät damit eben die Werte, die es immer wieder beschwört und auf die wir alle uns berufen.
Der Landesbischof füllt diese Werte mit Leben, mit seinem Beitrag zur Gründung des Bündnisses United4Rescue, dem sich viele kirchliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen – insgesamt 783 Organisationen – anschlossen, die alle eine Überzeugung eint: Dass man keine Menschen ertrinken lässt.
Ich danke Ihnen für Ihr von Menschlichkeit geprägtes Denken und Handeln, lieber Heinrich. Ich gratuliere ganz herzlich zur Auszeichnung und freue mich auf das, was da noch kommen mag.