Geboren 1955 in Ulm, studierte Claudia Roth nach dem Abitur im Jahre 1974 Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität in München.
Ab 1975 arbeitete sie zunächst als Dramaturgie-Assistentin, später als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen in Dortmund sowie am „Hoffmanns Comic Teater“ in Unna. Von 1982 bis 1985 war sie Managerin der Band „Ton Steine Scherben“ um Rio Reiser.
Als Pressesprecherin der ersten grünen Fraktion im Deutschen Bundestag wechselte sie 1985 in die Politik. 1989 wurde sie ins Europäische Parlament gewählt. Dort blieb sie bis 1998, ab 1994 als Fraktionsvorsitzende der Grünen, bevor sie über die bayerische Landesliste in den Deutschen Bundestag einzog.
Von 1998 bis 2001 war sie Vorsitzende des neu gegründeten Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, zwischen März 2003 und Oktober 2004 dann Beauftragte der rot-grünen Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt.
2001 wurde Claudia Roth erstmals Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie wurde 2004, 2006, 2008, 2010 und 2012 in diesem Amt wiedergewählt. 2013 schied sie als Parteivorsitzende aus und wurde am 22. Oktober 2013 zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gewählt. Am 24. Oktober 2017 sowie am 26. Oktober 2021 erfolgte die Wiederwahl.
In der 20. Wahlperiode des deutschen Bundestages wurde sie zur Staatsministerin für Kultur und Medien der rot-grün-gelben Bundesregierung ernannt. In diesem Zuge legte Claudia Roth das Amt der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages nieder.
Ihr besonderes Engagement galt und gilt der Kultur in all ihrer Vielfalt, den Menschen- und Bürgerrechten, dem Klimaschutz, entwicklungspolitischen Fragen, dem Feminismus und Anti-Rassismus. Aktiv begleitet und gestaltet sie die „Eine-Welt-Politik“ und die globalisierungskritische Bewegung in Deutschland mit.
Neben ihrem politischen Engagement ist Claudia Roth unter anderem Mitglied des Kuratoriums der DFB-Kulturstiftung und Beiratsmitglied der Tibet Initiative Deutschland, sowie Mitglied in zahlreichen Verbänden wie Pro Asyl und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland.