In einer Zeit, die geprägt ist von Krisen, Konflikten und Krieg, braucht es Kunst und Kultur mehr denn je. In der #Generaldebatte habe ich heute daher für die Unterstützung unseres Haushaltsentwurfes für einen starken Kulturetat geworben.
Wenn Antidemokrat*innen – auch bei uns – die Grenzen des Sagbaren verschieben, Rassismus aktiv befeuern und sich so jeder historischen Verantwortung entziehen, machen wir deutlich: Als Demokrat*innen stellen wir uns jeder Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aktiv entgegen. Als Demokrat*innen streiten wir für eine lebendige und vielfältige Kultur der Demokratie.
Das bedeutet auch: Wir vergessen nicht. Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur, sagt uns Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, keine Zivilisation, keine Gesellschaft und keine Zukunft. Nur wer auch in die Abgründe der eigenen Geschichte blickt, wird die Herausforderungen der Gegenwart erkennen.
Deswegen setzen wir uns ein für eine umfassende Erinnerungskultur, die das Menschheitsverbrechen der Shoah niemals in Vergessenheit geraten lässt. Wir fördern eine Erinnerungskultur, die sich mit dem SED-Unrecht genauso wie mit unserer kolonialen Vergangenheit auseinandersetzt. Entgegen den blinden Flecken in unserem kollektiven Gedenken müssen und wollen wir auch an die rassistischen Mordtaten der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart – vom Brandanschlag auf ein jüdisches Altenheim in München 1972 über Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen, den NSU, bis zu den Anschlägen von Halle und Hanau – erinnern. Das ist moderne Erinnerungskultur in einer Einwanderungsgesellschaft, aus der eine bessere Zukunft wachsen kann.
Als Kulturstaatsministerin kämpfe ich gegen das Vergessen, für die Kultur und ebenso für die Kultur der Demokratie. Heute mehr denn je.