Jüdisches Leben ist in Deutschland noch immer bedroht.
Erinnern an den 9. November heißt deswegen auch immer kämpfen für die Demokratie und gegen Antisemitismus.
Die Erinnerung an den 9. November, an die Opfer des Terrors, an das, was diesem Tag vorausging und an die Konsequenzen, die dieser Zivilisationsbruch hatte, diese Erinnerung ist ein Dienst an uns selbst, an uns allen. Die Holocaust-Überlebende Charlotte Knoblauch mahnt uns deutlich: „Der 9. November war das Tor nach Auschwitz.“ Mit diesen Worten erinnert sie uns daran, dass wir nicht vergessen dürfen, dass das Gift des Hasses langsam wirkte und wirkt, dass auf Verleumdung Diskriminierung folgte, auf Ausgrenzung Verfolgung und am Ende Zerstörung und Vernichtung standen.
Hass, Missgunst und Ausgrenzung bedeuten Verrat an der Demokratie.
Über 3.000 Fälle antisemitischer Straftaten, die das Bundesinnenministerium im vergangenen Jahr feststellte, sind über dreitausend zu viel.
Die Vielzahl an judenfeindlichen Straftaten und Vorfällen ist nicht nur ein Angriff auf jüdisches Leben in unserem Land, sondern Angriff auf unser Zusammenleben, auf das „Wir Alle“ – und es ist auch eine permanente Herausforderung für die Kulturpolitik des Bundes.