In meiner Heimat Bayern leistet die Stiftung Bayerische Gedenkstätten seit 20 Jahren unverzichtbare Arbeit, damit die nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit niemals in Vergessenheit geraten.
Als Trägerin der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg vermittelt die Stiftung damit zugleich die herausragende Bedeutung der Garantie der Menschenwürde heute und in Zukunft. Gestern Abend haben wir dieses bedeutende Engagement der Stiftung bei einem Festakt in der Münchner Residenz gewürdigt. Die Begegnung mit den anwesenden Shoa-Überlebenden hat mich besonders bewegt. Es ist gerade ihnen, den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und ihrem oft jahrzehntelangen Kampf zu verdanken, dass Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Erinnerungsorte heute selbstverständlich zu unserer Erinnerungskultur gehören.
Überall in Bayern engagieren sich sehr viele Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Aufarbeitung und Vermittlung der lokalen, regionalen und überregionalen NS-Geschichte und Erinnerungsarbeit auf vorbildliche und innovative Weise. Auch dies gehört zur Arbeit der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, die Ehrenamtlichen in ihrem Wirken zu stärken, mit dem sie an NS-Verbrechen erinnern, an jüdisches Leben wie es in Bayern zum Alltag gehörte und wieder gehört, die wichtige Bildungsarbeit übernehmen und sich antisemitischen Strömungen entgegenstellen. Ihnen und all den Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen in den Gedenkstätten gilt mein innigster Dank für ihr Engagement. Wir brauchen authentische Erinnerungs- und Lernorte in Bayern, Deutschland und ganz Europa, damit es niemals einen Schlussstrich gibt. Das Wissen um und die Erinnerung an das größte Menschheitsverbrechen schützt und erhält unsere Demokratie – gerade in Zeiten, in denen der antisemitische und rassistische Hass in vielen Ländern, auch in Deutschland, immer mehr Anhänger*innen gewinnt.
Fotos: Stiftung Bayerische Gedenkstätten / Tobias Hase