Vor 70 Jahren begehrten rund eine Million mutige Demokratinnen an mehr als 700 Orten gegen das SED-Regime auf.
Am 17. Juni 1953 entwickelte sich aus einem Protest gegen Arbeitsnormerhöhungen ein Volksaufstand gegen die SED-Diktatur, der die gesamte DDR erfasste. Die Regierung reagierte mit brutaler Gewalt und schlug die Demonstrationen mithilfe sowjetischer Panzer blutig nieder. Zahlreiche Menschen wurden von sowjetischen Soldatinnen und Sicherheitskräften der DDR getötet. Heute haben wir in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gemeinsam mit Zeitzeug*innen der Opfer des Volksaufstands gedacht. Es muss selbstverständlich zu unserer Erinnerungskultur gehören, uns die Unmenschlichkeit der SED-Diktatur aber auch die Kraft des gemeinsamen Freiheitswillens der Oppositionellen in der DDR vor Augen führen. Ich bin den Gedenkstätten und Erinnerungsorte wie der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen sehr dankbar, denn sie leisten hierfür einen bedeutsamen Beitrag.
Die Erzählungen der Zeitzeug*innen haben mich zutiefst bewegt und mit Demut erfüllt. Wir haben noch viel von ihnen zu lernen über unsere gemeinsame deutsche Geschichte. Die Aufarbeitung der SED-Diktatur ist noch lange nicht abgeschlossen. Es ist unsere demokratische Pflicht, den Opfergruppen, deren Biografien bis heute von den Geschehnissen geprägt sind, Gehör zu verschaffen. Sie erinnern uns daran, dass unsere Freiheit und unsere Rechte hart erkämpft wurden und dass es unsere Verantwortung ist, unsere Demokratie zu schützen und zu verteidigen.