Ende Juni wurde Claudia Roth mit der DBSV-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband ehrt damit seit 1988 Menschen, die sich auf besondere Weise um die Belange von blinden- und sehbehinderten Menschen verdient gemacht haben. Claudia Roth wurde für ihr langjähriges Engagement für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und insbesondere die Verbesserung des barrierefreien Filmangebots gewürdigt. „Mit ihr möchten wir uns bei Menschen bedanken, die sich … auf diesem Weg nicht hinter uns und nicht vor uns, sondern an unsere Seite stellen“, sagte DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange in seiner Laudatio.
„Ich fühle mich wirklich sehr geehrt“, sagte Claudia Roth in ihrer kurzen Dankesrede. „Wenngleich ich das Engagement, das mir diese Ehrenmedaille eingebracht hat, doch eigentlich für selbstverständlich halte. Ich bin der festen Überzeugung: Ob sehend und hörend, ob nur sehend oder nur hörend – der Zugang zu Medien, zum Kino, zum Fernsehprogramm, zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben sollte im Jahr 2018 keine Frage mehr sein.“
Obwohl technisch kein großer Aufwand mehr, ist es leider vielen Menschen immer noch nicht möglich, unbeschwert am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, denn vielerorts bestehen noch Hürden, wird auf die Barrierefreiheit nicht geachtet oder Angebote für Sehbehinderte und Blinde nicht geschaffen. Vor allem das Privatfernsehen hat hier noch nachzuholen und verschließt sich einer Zuschauergruppe, die sich genauso für das Medium Film und Fernsehen begeistern können muss wie sehende Menschen.