Augsburg hat eine reiche und vielfältige Kulturgeschichte von Mozart bis Brecht, von freier Kunst bis Industriekultur, von den vielen Menschen aus aller Welt, die in Augsburg ihr Zuhause gefunden haben, deren Erleben und Erlebnisse untrennbar zu dieser Stadt dazugehören. Sie blickt auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurück, eine Geschichte, die bis in die Gegenwart wirkt – durch die Stätten, die Menschen und nicht zuletzt durch die Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe. Es war mir eine unglaubliche Freude, diese vielfältige Kulturlandschaft nun auch bei meinem Antrittsbesuch als Staatsministerin erleben und mich in das Goldene Buch der Stadt Augsburg, meiner Heimat und mein Zuhause, eintragen zu dürfen.
Die fantastische 73. Große Schwäbische Kunstausstellung im Augsburger Glaspalast und der Augsburger Kunstpreis haben wieder deutlich gemacht, welche herausragende Wirkung regionale Künstler*innen für die Region Schwaben haben. Als Staatsministerin werde ich parteiisch sein: für die Kunst und die Kultur. Die Pandemie trifft die Kultur- und Veranstaltungsbranche weiter hart, sie raubt Arbeitsmöglichkeiten und schafft existenzielle Notlagen – immer noch. Die prekäre Lage von Kunst- und Kulturschaffenden ist ganz oben auf meiner Agenda. Wir wollen die Kulturlandschaft krisenfest machen und die Kulturschaffenden besser absichern. Über die weiter angespannte Situation habe ich mit dem Staatsintendanten André Bücker nach dem wundervollen Weihnachtskonzert des Staatstheaters Augsburg gesprochen.
Ein weiteres Herzensanliegen ist für mich das Erinnern in die Zukunft, auch indem wir das Gelingende in unserer vielfältigen Gesellschaft zeigen. Eine gesamtdeutsche Geschichte, die nur mit der Erinnerung an unsere Wirklichkeit als Einwanderungsgesellschaft komplett sein kann. Wissen und Bewusstsein über unsere Vergangenheit stärken unsere Demokratie gegen Antisemiten und Rassisten. Dafür braucht es Orte, wie die eindringliche Ausstellung “Missing Stories“ im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, die die Zwangsarbeit während der NS-Unrechtsherrschaft in den Blick nimmt.