Kreativität ist die Antriebskraft menschlicher Gesellschaften, in all ihren Bereichen. Jedoch wird ihr Wert nicht in allen gesellschaftlichen Bereichen gleich bemessen – die Lage der Mehrheit aller Freischaffenden in der Kulturbranche bleibt prekär. Künstlerinnen und Künstler sollen in ihrem Schaffen nicht vom kommerziellen Erfolg ihrer Kunst abhängig sein.
Nicht nur sie brauchen ihre Kunst, sondern wir alle, weil Kunst eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, gibt es die Künstlersozialkasse (KSK). Sie sorgt dafür, dass Künstler*innen frei und nach eigenen Vorstellungen wirken können und dennoch die Möglichkeit einer sozialen Absicherung haben. Die KSK hat damit einen großen Anteil an einer kreativen, vielfältigen Kultur und damit am Gelingen unserer demokratischen Gesellschaft. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr den 40. Geburtstag dieser einmaligen kultur- und sozialpolitischen Errungenschaft feiern können. Es gibt wohl wenige Aufgaben, die komplexer sind, als die unterschiedlichsten Arbeitswelten von Künstler*innen und Kulturschaffenden mit dem deutschen Sozialversicherungsrecht zu vereinbaren.
Daher danke ich allen Beteiligten für ihre großartige Zusammenarbeit der letzten vier Jahrzehnte. Doch die Existenz der KSK allein löst nicht alle Probleme der Künstler*innen. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Wirtschaftsministerium haben wir nun eine „Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbständigen und hybrid Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW), dem öffentlichen Kulturbetrieb und Kulturberufen in Deutschland“ in Auftrag gegeben. Ziel der Studie ist die Gewinnung der bislang fehlenden Datengrundlage, mit deren Hilfe wir Probleme und Handlungsbedarfe zielgenauer identifizieren und vor allem statistisch untermauern können.
Eines ist schon jetzt klar: die Leistungen von Künstler*innen und Kulturschaffenden kann es nicht zum Nulltarif geben. Auch sie leben nicht von Luft und Applaus allein.
Foto: © Thomas Rafalzyk