Auf der Weltkonferenz der Palamentspräsident*innen habe ich gestern auch die afghanische Abgeordnete Fawzi Koofi getroffen und mit ihr über die schreckliche Lage in Afghanistan gesprochen. Schon jetzt bestätigen sich dort schlimmste Befürchtungen. Die Rechte von Frauen werden durch die Taliban brutal angegriffen. Sie dürfen nicht ohne männliche Begleitung das Haus verlassen, werden daran gehindert, ihrer Arbeit nachzugehen. Vielen drohen Schikane, Gewalt und Unterdrückung. Das ist unerträglich – und liegt mit in der Verantwortung des westlichen Totalversagens! Wir dürfen die Menschen in Afghanistan nicht im Stich lassen, gerade jetzt bei einer zugleich drohenden Hungersnot.
Wir müssen Wege finden, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen und Druck auf die Taliban aufzubauen. Die Bundesregierung darf nicht weiter verhindern, dass wirklich alle gefährdeten Menschen Schutz finden, sondern muss endlich der eigenen Verantwortung gerecht werden – mit einer entschiedenen Ausweitung der humanitären Aufnahme, im Verbund mit anderen Ländern.
Fawzia Koofi hat es in letzter Minute geschafft, das Land zu verlassen. In ihrer bewegenden Rede auf der Konferenz hat sie eindringlich um Unterstützung für all diejenigen gebeten, die noch immer in Afghanistan sind. Frauen wie sie brauchen jetzt unsere Solidarität und Unterstützung!