Zum 30. Mal jährt sich der grausame Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen. Fünf junge Menschen kamen bei dem rassistisch motivierten Mordanschlag ums Leben, weitere Familienmitglieder erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Verletzungen und Schmerzen, die sich tief in die Seelen der Opfer eingebrannt haben, und die uns bis heute mahnen: Es war der mörderische Rassismus rechtsextremer Täter. Und dieser hasserfüllte Mordanschlag war kein Einzelfall. Rechtsextreme Gewalt ist Realität in Deutschland, Gewalt, die so oft tödlich endet. Rassismus ist Realität in Deutschland. Rassismus, der Menschen täglich verletzt, ausgrenzt, ihrer Würde beraubt. Unsere Demokratie ist nicht immun. Sie muss jeden Tag aufs Neue verteidigt, gestärkt und ausgebaut werden. Und dazu gehört, Rassismus klar beim Namen zu nennen, der Entmenschlichung entgegenzutreten und ihr gemeinsam und mit aller Kraft die Stirn zu bieten, wenn Menschenfeinde und Rechtsstaatsverächter unsere Demokratie angreifen. Darum erinnert uns dieser Tag im Mai zum 30. Mal daran, wie sehr es die fortwährende und aktive Erinnerung daran braucht, was rechtsextreme Ideologie anrichten kann. Das Gedenken an die Opfer muss uns Auftrag sein, tagtäglich aufzustehen gegen Hass und Hetze, gegen geistige Brandstiftung, gegen Rassismus und jegliche Form der Menschenfeindlichkeit. Es braucht jetzt dieses große WIR ALLE, das Zusammenrücken und das einander Stärken und Bestärken. Dieses WIR ALLE, das unsere vielfältige Gesellschaft ausmacht.