Claudia Roth empfing den Ministerpräsidenten der tibetischen Exilregierung, Herrn Lobsang Sangay, und seine Delegation in Berlin. Dazu erklärt sie:
Die fortwährende Verletzung der Menschenrechte der Tibeterinnen und Tibeter durch die chinesische Regierung bleibt besorgniserregend. Die Repression ist alltäglich. Systematisch wird das Recht auf kulturelle und religiöse Selbstbestimmung untergraben. Tibetischen Schulkindern wird die Bildung in ihrer Sprache verwehrt. Die Teilhabe an Kultur und Tradition wird gewaltsam verhindert. Und immer wieder nehmen sich buddhistische Mönche und Nonnen, aber auch Bauern und Nomaden aus Verzweiflung das Leben. Die Bundesregierung ist hier gefordert: Sie muss sich in all ihren Gesprächen mit der chinesischen Regierung entschieden für eine Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet, für die Freilassung aller politischen Gefangenen und für Gewaltfreiheit einsetzen.
Zugleich bedrohen auch der chinesische Raubbau an der Natur und die Auswirkungen des Klimawandels die Existenzgrundlagen in Tibet. Nicht ohne Grund wird Tibet als „Dach der Welt“ und „dritter Pol“ bezeichnet: Die Bedeutung insbesondere der Gletscher im Himalaja für das globale Klima ist immens. Ein Grund mehr, von Klimaschutz nicht nur zu reden – sondern das Klimaabkommen von Paris auch in Deutschland konsequent umzusetzen. Und endlich müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler freien Zugang zu Tibet erhalten, damit unabhängig geforscht werden kann!