Selbst als eingefleischte Augsburgerin und – nicht nur Amts wegen – kunstbegeisterter Mensch lerne ich immer wieder Neues über meine schöne Heimatstadt.
Zum Beispiel, dass Augsburg im 18. Jahrhundert weltberühmt war für seine Hinterglasgemälde.
Das Besondere an der Hinterglasmalerei ist die Technik: Ein Motiv wird auf die Rückseite einer Glasplatte aufgetragen, also von hinten gemalt. Betrachtet wird das Werk dann von der Vorderseite durch das Glas hindurch. Hierin besteht eine besondere Schwierigkeit, die es erfordert, dass zuerst Details, Konturen- und Umrisslinien angelegt werden und danach Mittel-und Hintergrund folgen.
Das Ergebnis: Wunderschön filigrane Bilder, wie zum Beispiel das Werk „Blumenstillleben“ von Johanna Elisabeth Weydmüller-Krüger, die auf Hinterglas malte. Dass dies für Frauen im 18. Jh. eher ungewöhnlich war, beeindruckte sie dabei nicht.
Nun hat die Hinterglaskunst wieder eine Heimat in den Häusern der städtischen Museen und Kunstsammlungen Augsburg gefunden, durch den Ankauf bedeutender Werke aus der Sammlung von Familie Steiner. Damit kehrt diese eher unbekannte Kunstform zurück in die Stadt, von der sie in die Welt getragen wurde.
Einen Besuch dieser besonderen Ausstellung „Vorsicht zerbrechlich!“ im Schaezlerpalais kann ich allen nur sehr ans Herz legen.