Ohne die Stimmen der Zeitzeug*innen braucht es neue, kreative und lebendige Formen und Formate des Erinnerns, braucht es die Gedenkstätten, die Museen und Erinnerungsorte, die ihre Geschichten erzählen.
Die Gedenkstätten in unserem Land arbeiten mit ihren Ausstellungen und Bildungsprojekten gegen das Vergessen an und leisten so einen unendlich wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung unserer eigenen Geschichte und damit für unsere Demokratie. Sie zeigen uns eindringlich den universellen Wert der Menschenwürde. Sie lassen uns die Menschen, die Namen, Gesichter und Geschichten, hinter den kalten Zahlen der Opferstatistiken erkennen und entlarven mit fundierter wissenschaftlicher Aufarbeitung Geschichtsrevisionismus und Desinformation.
Genau deshalb freut es mich von Herzen, dass wir nun vier neue Projekte für eine zukunftsfähige und wirkungsvolle Erinnerungskultur fördern:
– Neubau Dokumentationszentrum Cap Arcona, Neustadt Schleswig-Holstein
– Notaufnahmelager Marienfelde – Überarbeitung und Erweiterung der Dauerausstellung
– KZ-Gedenkstätte Neuengamme – Konzept für zwei interaktive, inklusive und gegenwartsorientierte Dauerausstellungen, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
– Gedenk- und Bildungsort Lieberose/Jamlitz– Ausbau der neuen Außenstelle, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Wir tragen die Verantwortung gegen das Vergessen, für das Erinnern. Wir tragen die Verantwortung uns all jenen, die das Vergessen, die einen Schlussstrich einfordern, wo es keinen geben kann, mit aller Kraft entgegenzustellen. Unser Erinnern ist ein Erinnern in die Zukunft, ein Erinnern für eine starke Demokratie.
Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (ÖA)