Wir sprechen viel über Solidarität in diesen schweren Tagen. Aber unsere Solidarität darf nicht nur vor der eigenen Haustür gelten. Zehn Länder haben bisher 75 Prozent der vorhandenen Impfstoffe verwendet. Mehr als 130 Länder haben dagegen noch nicht eine einzige Dosis erhalten. Das ist ein moralisches Versagen auf Kosten der Schwächsten und Ärmsten, ein Verstoß gegen die Menschenrechte.
Wir dürfen uns nicht von der Pandemie Nationalismus anstecken lassen. Die Mutationen des Coronavirus zeigen die gravierenden Auswirkungen, wenn wir den Globalen Süden aus unseren Impfkampagnen ausschließen. Auch 1,5 Milliarden an Hilfsgeldern helfen nichts, wenn die reichsten Staaten Impfstoffe horten. Eine schnelle, faire und gleichberechtigte weltweite Bereitstellung von Impfstoffen ist nicht nur Voraussetzung, um diese globale Pandemie wirklich einzudämmen. Sie ist auch eine Frage der globalen Gerechtigkeit.
Alle Forderungen für eine gerechte Impfstrategie finden sich in unserem Antrag „Die globale COVID-19-Bekämpfung organisieren und unterstützen“.