Die diesjährige CSD-Saison ist am vergangenen Wochenende mit zwei großen Paraden in Hannover und Düsseldorf eröffnet worden. Claudia Roth sagte in ihrer Eröffnungsrede in Hannover, der Kampf für gleiche Rechte müsse weitergehen. Die Parade in der niedersächsischen Landeshauptstadt, an der über 6.000 Menschen teilnahmen, war nach Angaben der Veranstalterinnen und Veranstalter ein voller Erfolg.
„Heute ist ein Tag zum feiern, denn wir haben schon viel erreicht“, sagte Roth gleich zu Beginn ihrer Rede, um nur wenig später zu ergänzen, man sei natürlich längst noch nicht am Ziel. Sie rief dazu auf, den Kampf für gleiche Rechte entschieden weiterzuführen, sei es bei der Ehe oder beim Adoptionsrecht. Die erfolgreiche Volksabstimmung in Irland sei „der absoluter Hammer“ und ein Ereignis mit Signalwirkung. Es müsse der Bundesregierung zu denken geben, wenn selbst im „erzkatholischen Irland“ die Menschen mehrheitlich für die Öffnung der Ehe seien, so Roth.
Gleichzeitig erinnerte sie an die schwierige Situation in Ländern wie Russland oder Saudi-Arabien, wo LGBTI-Aktivistinnen und -Aktivisten „niedergeknüppelt oder ausgepeitscht“ würden. Das dürfe angesichts der Herausforderungen in Deutschland nicht vergessen werden. „Heute ist auch der Tag der Menschenrechte, denn Schwule, Lesben, Bi- und Transmenschen sind auch Menschen, das haben nur noch nicht alle verstanden“, rief sie dem Publikum zu. Die Würde des Menschen gelte nicht nur für den weißen, männlichen, heterosexuellen oder den gesunden Menschen, sondern sie gelte für alle Menschen gleichermaßen. Sie zu schützen, müsse immer oberste Priorität haben.