Es ist gut, dass es nach der COP 26 endlich ein Bekenntnis gibt zum Ausstieg aus fossilen Treibstoffen, dass die Bedrohung durch die Nutzung von Kohle anerkannt wurde. Für viele Länder ist das ein riesiger Schritt. Doch die notwendigen Maßnahmen wurden verwässert. Was übrig bleibt reicht nicht aus, um die lebensgefährlichen Auswirkungen der Klimakrise aufzuhalten.
Für den globalen Süden ist das besonders fatal, denn genau dort schlägt die Klimakrise am heftigsten zu. Gerade diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben und die kaum Möglichkeiten haben sich zu schützen und anzupassen, werden am schwersten getroffen. Die Bewältigung der Klimakrise ist daher auch eine Frage der globalen Gerechtigkeit. Die großen Emittenten und reichen Staaten dürfen sich bei der Klimafinanzierung nicht länger wegducken, sondern müssen endlich Verantwortung übernehmen. Dabei dürfen wir nicht in nationale Vereinzelung zurückfallen: Es braucht jetzt eine Allianz an Staaten, die trotz der Bremser und Zauderer ambitioniert für eine gerechte Klimafinanzierung und strenge Klimaziele eintritt. Die Weltgemeinschaft erwartet von einer neuen deutschen Regierung zurecht, dass sie nach Jahren des Stillstands endlich liefert. Während an diesem Wochenende in Glasgow die COP26 endet, verhandeln wir in Berlin weiter – für eine echte Klimaregierung und ein ambitioniertes Klimaschutzsofortprogramm.