Seit nun 500 Jahren schreibt das Bayerische Staatsorchester in München europäische Musikgeschichte.
Es hat mich zutiefst berührt, das musikalische Gespür des Orchesters beim Festakt zum 500-jährigen Bestehen selbst erleben zu dürfen. Großartige Kompositionen wie etwa die Alpensinfonie von Richard Strauss erfüllten das gesamte Münchner Nationaltheater und die Herzen des Publikums.
Die musikalische Tradition des Orchesters geht auf das Jahr 1523 zurück, als der Komponist Ludwig Senfl an den bayerischen Hof berufen wurde und nur noch ausgebildete Musiker*innen in sein Ensemble holte. In den folgenden 500 Jahren prägten die besten Dirigenten ihrer Zeit – von Richard Strauss, Hermann Levi, Zubin Mehta, über Kent Nagano bis hin zum aktuellen Musikdirektor Vladimir Jurowski – die Klangfarben des Orchesters. Als musikalischer Botschafter wirkte das Staatsorchester über München und Bayern hinaus nicht nur in den europäischen Musikzentren, sondern auch in Asien und in den USA.
Heute machen sowohl das Bewusstsein für dieses Traditionsreichstum als auch das Zusammenspiel der Musiker*innen aus 24 Nationen das Orchester zu einem ganz besonderen Ort. Dazu gehört ein lebendiger Orchestervorstand, der die Interessen der Musiker*innen vertritt, genauso wie die Förderung begabter Nachwuchsmusiker*innen mit der Hermann-Levi-Akademie und dem ATTACCA Jugendorchester für ein Wirken in die Zukunft mit neuen Talenten.
Das Orchester ist damit ein Sinnbild für ein gemeinschaftliches und zukunftsorientiertes Bayern, in dem vergangene Errungenschaften gewürdigt und bewahrt werden und Offenheit für Vielfalt und neue musikalische Impulse gelebt werden.
Vielen Dank für das bewegende Jubiläumskonzert. Ich wünsche allen Musiker*innen, dem Staatsintendanten Serge Dorny und dem Chefdirigenten Vladimir Jurowski ein wundervolles Jubiläumsjahr, viele Gäste bei den Konzerten, weiterhin künstlerische Erfüllung und eine große Zukunft.