Damit die Vielfalt der Welterbestätten auch in diesem Jahr erlebbar ist, findet der UNESCO-Welterbetag 2020 digital statt. Unter dem Motto „Welterbe verbindet“ teilen Menschen aus ganz Deutschland Bilder von ihren Lieblingsstätten. Claudia Roth hat dafür das Augsburger Wassermanagement-System in ihrer Heimat besucht:
Welterbestätten sind Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften. Sie machen die Geschichte der Menschheit und die Wunder der Natur erlebbar. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diese außergewöhnlichen Stätten erhalten, schützen und ihren Wert von Generation zu Generation weitervermitteln.
Am UNESCO-Welterbetag 2020 möchte ich euch die wunderbare Welterbestätte in meiner Heimat zeigen: Das Augsburger Wassermanagement-System. Mit unserer Fluss-, Bach- und Kanallandschaft, mit den Prachtbrunnen am Rathausplatz und in der Maximilianstraße und den Wasserkraftwerken besitzt die Stadt beeindruckende Denkmäler der Wasserwirtschaft und Wasserkunst. Nicht ein Ort oder ein Gebäude wurde als Weltererbe ausgezeichnet, sondern die gesamte Entwicklung der Wasserbewirtschaftung und Wasserversorgung vom Mittelalter bis heute.
Schon seit dem Jahr 1416 wurde das Wasserwerk am Roten Tor betrieben, das wir heute als Ensemble mit den beeindruckenden Wassertürmen kennen, und über das Trinkwasser aus dem Stadtwald zu den Brunnen geführt wurde. Als Vorreiter in ganz Europa hat Augsburg seit 1545 durch die Trennung von Brauch- und Trinkwasser die wertvolle Ressource Wasser effizient genutzt. Sauberes Trinkwasser war immer auch ein wichtiger Beitrag gegen die Verbreitung von Seuchen und Krankheiten. Bis heute ist der Trinkwasserschutz im Siebentischwald ein zentraler Bestandteil der hochwertigen Wasserversorgung für mehr als 300.000 Menschen.
Weitere Informationen zum UNESCO-Welteerbetag und zur digitalen Fotoaktion 2020 unter www.unesco-welterbetag.de.