Der Brand von Moria war eine humanitäre Katastrophe mit Ansage. Moria war seit langem ein Ort, an dem die Menschenwürde keine Achtung und keinen Schutz fand. Hilfsorganisationen wiesen immer wieder auf die unhaltbaren Zustände in dem Lager
hin, das teilweise bis zu siebenfach überbelegt war. Monatelange pandemiebedingte Ausgangsbeschränkungen verschärften die ohnehin angespannte Situation dramatisch.
Durch das Feuer sind über 12.000 Menschen obdachlos geworden, darunter nach Angaben des UNHCR 4.000 Kinder mit ihren Familien, die nun ihr letztes Hab und Gut verloren haben und seit nunmehr einer Woche unter unwürdigsten und gefährlichen
Bedingungen auf der Straße leben müssen. Ihre Versorgung verläuft bis jetzt schleppend. Hilfsorganisationen erhalten teilweise keinen Zugang zu den Betroffenen. Es fehlt an ausreichend Wasser, Nahrungsmitteln und einer adäquaten medizinischen
Versorgung, insbesondere auch an Schutz gegen eine weitere Verbreitung von Covid19.
In dieser akuten Krise braucht es schnelle und unbürokratische Hilfen für die Betroffenen. Zu warten, bis eine Europäische Lösung gefunden ist, bedeutet, Menschen in einer akuten Notlage Hilfe zu verweigern. Die Geflüchteten von Moria brauchen in ihrer dramatischen Situation jetzt eine Lösung.
Wie diese Lösung aussehen kann, hat Claudia Roth gemeinsam mit Katrin Göring-Eckardt, Luise Amtsberg, Annalena Baerbock Ska Keller und Erik Marquardt in einem Autor*innenpapier aufgeschrieben: