Die Corona-Krise hat wie ein Brandbeschleuniger auch den Rassismus in unserer Gesellschaft verstärkt: Asiatisch gelesene Menschen wurden unter Generalverdacht gestellt, türkische und arabische Hochzeiten zu Hotspots erklärt, Wohnhäuser von Sinti*zze und Rom*nja weiträumig abgeriegelt. Zum Internationalen Tag gegen Rassismus sagt Claudia Roth:
Nicht erst seit Halle, nicht erst seit Hanau und nicht erst seit dem NSU wissen wir: Rassismus ist deutsche Realität. Und er ist kein Phänomen der Extreme, das nur von außen auf uns einwirkt. Rassismus zieht sich quer durch unser Land, durch unsere Geschichte, unsere Mitte und unseren Alltag. Wir finden ihn auf den Spielplätzen und in Klassenzimmern, in den Personalabteilungen und bei der Wohnungssuche, auf der Straße und auch in den Parlamenten. Umso wichtiger ist es, Rassismus klar beim Namen zu nennen, sich ihm entgegenzustellen.
Ich will in einem Land leben, in dem sich alle Menschen wohl und sicher fühlen, in dem kein Mensch Angst haben muss, in dem alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Deshalb zeigen wir Gesicht für die Gesellschaft der Vielen, erheben wir die Stimme, treten wir der Unmenschlichkeit gemeinsam entgegen. Heute, immer und überall.