Die Frauen in der Ukraine sind in Putins brutalem Angriffskrieg das Rückgrat und die Krisenbewältigerinnen des Landes.
Davon erzählt der Dokumentarfilm „Oh, Sister!“ von Anna Kopylova, der gestern in der Staatsoper Berlin Deutschlandpremiere feierte. Er begleitet die Friedensnobelpreisträgerinnen Tawakkol Karman, Jody Williams und Leymah Gbowee, die im Juni 2022 in das umkämpfte Land reisten, um sich dem Engagement der ukrainischen Frauen für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit anzuschließen und unvergleichbarer Courage und Resilienz begegneten.
In diesem unmenschlichen Angriffskrieg Russlands finden die Ukrainerinnen die verschiedensten Wege, um ein Stück Menschlichkeit zu bewahren. Sie fahren die Evakuierungszüge, sie versorgen verwundete Kinder, sie nähen Tarnnetze, sie kümmern sich um ihre Familien und leiten Unternehmen. Sie schließen sich dem Militär an und retten Leben. Sie zerbrechen nicht und geben nicht auf, selbst dann, wenn Soldaten sie mit systematisch als Kriegswaffe eingesetzter sexualisierter Gewalt brechen wollen.
Mit einer der Protagonistinnen, der Menschenrechtsanwältin Oleksandra Matviychuk, durfte ich mich gestern austauschen. Seit Beginn des Krieges hat sie 27.000 Kriegsverbrechen dokumentiert, mit dem Ziel, Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof anzuklagen. Das ist nicht nur die Dokumentation von Völkerrechtsverstößen, sondern die Dokumentation des Schmerzes der Menschen, wie sie so treffend sagte.
Die Geschichten dieser Frauen haben mich zutiefst bewegt. Ich danke ihnen, der Regisseurin Anna Kopylova sowie United for Ukraine, der BMW Foundation, der Nobel Women Initiative und der ukrainischen Botschaft in Berlin, die den Film begleitet und finanziert haben.
Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Wir müssen ihre Geschichten, ihren kaum messbaren Schmerz, sehen und hören. Ich empfehle euch von Herzen, den Film zu sehen, jetzt online auf der Webseite von United for Ukraine: ufu.global/womenlead.