Claudia Roth hat sich in mehreren Gesprächen mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, mit dessen Landesverband in Bayern sowie mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Verbände und Initiativen aus Niedersachsen über die Situation von in Deutschland und Europa beheimateten Sinti und Roma informiert.
Auf dem Programm der mehrtägigen Reise standen unter anderem ein ausführlicher Meinungsaustausch mit dem Vorstand des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, ein Besuch des Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg sowie ein Gespräch mit dem bayerischen Landesverband und dessen Vorsitzenden Erich Schneeberger. Ebenfalls Teil des Programms waren Besuche des Mahnmals für die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Sinti und Roma am Nürnberger Frauentorgraben sowie der Gedenkstätte Ahlem in Hannover.
Claudia Roth über ihre Eindrücke:
„Die Lage der hier lebenden Sinti und Roma hat sich in den letzten Jahren trotz aller Lippenbekenntnisse wenig gebessert. Auch heute noch werden Sinti und Roma, deren Vorfahren zum Teil seit vielen Jahrhunderten hier leben und deren Heimat Deutschland ist, diskriminiert und ausgegrenzt. Erfreulich ist die Eröffnung mehrerer Gedenkstätten und Mahnmale, die das Thema aufgreifen und dem Erinnern und der Trauer einen Ort geben. Neben den Orten zum Gedenken und Erinnern brauchen wir aber einen zentralen Ort zum Lernen und Erfahren, zur Würdigung und Anerkennung dieser nationalen Minderheit, ein zentrales Museum deutscher Sinti und Roma in Berlin. Zur Schließung der bestehenden Lücke im Bereich der Forschung über diese Minderheit und ihre kulturgeschichtliche Darstellung wäre die Einrichtung eines solchen Museums ein notwendiger Schritt und ein klares und deutliches Signal.“