Mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe aller in Kunst und Kultur – das ist das Ziel einer intersektionalen feministischen Kulturpolitik.
Bei unserem parlamentarischen Kulturabend mit den wunderbaren Gästinnen Tsitsi Dangarembga, Kübra Gümüşay, Alli Neumann, Jasna Fritzi Bauer und vielen mehr ging es diese Woche um die Frage, wie wir mehr Diversität, mehr Sichtbarkeit, mehr Rechte und mehr Ressourcen für Künstlerinnen und andere marginalisierte Gruppen erreichen können. Denn über Jahrhunderte – und leider bis heute – sind die Perspektiven von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen wenig bis gar nicht in Kunst und Kultur sichtbar und hörbar gewesen. Auch heute klaffen Gender Pay Gap und Gender Show Gap in der Kulturbranche noch weit auseinander. Dazu kommt ein erhöhtes Risiko, Gewalt und Machtmissbrauch ausgesetzt zu sein.
Als feministische Partei wollen wir GRÜNE das Problem nicht nur benennen, sondern auch bei der Wurzel packen und angehen. Für mich ist klar: Es kann keine Kunstfreiheit ohne Chancengerechtigkeit geben. Eine demokratische Kulturpolitik gibt der Vielfalt unserer Gesellschaft Raum, damit sich Kreativität entfalten kann und Raum entsteht für die Vielfalt der Ideen und Geschichten – auch derjenigen, die historisch ausgegrenzt wurden.
Das heißt konkret: Wir müssen die richtigen politischen Hebel ansetzen, um die Kulturlandschaft für mehr Perspektiven und gerechte Strukturen zu öffnen. Wir müssen endlich die geschlechtsspezifisch noch einmal schwierigere soziale Lage von Künstlerinnen verbessern. Wir müssen Förderkriterien an dem Gleichbehandlungsversprechen unseres Grundgesetzes messen. Wir müssen Machtmissbrauch konsequent thematisieren und einen Mentalitätswandel anstoßen, der auch strukturelle Veränderungen nach sich zieht. Diese Herzensthemen gehen wir als Grüne in der Ampel-Regierung, gehe ich als Kulturstaatsministerin an.
Ich danke allen Beteiligten sowie den Organisator*innen für diesen inspirierenden Abend, der Hoffnung gibt, für eine Zukunft, die inklusiver, gerechter und feministischer ist.
Fotos: Grüne Bundestagsfraktion | Stefan Kaminski