Termin: Samstag, den 25. Oktober 2014, um 13.00 Uhr
Ort: Mahnmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma,
Ecke Frauentorgraben/Färbertor, Nürnberg
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth besucht den bayerischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma und trifft den Vorsitzenden Erich Schneeberger. Gemeinsam werden sie im Anschluss das Mahnmal für die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Nürnberger Sinti und Roma am Nürnberger Frauentorgraben besuchen.
Im Gespräch informiert sich die Bundestagsvizepräsidentin über die Arbeit des Landesverbands und die aktuelle Situation der in Bayern lebenden Sinti und Roma. Themen des Gesprächs werden die Folgen des bestehenden Antiziganismus sowie des Alltagsrassismus sein, denen Sinti und Roma oftmals immer noch ausgesetzt sind.
Das Mahnmal für die Nürnberger Sinti und Roma, die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes wurden, wurde am 17. Mai 2000 im Beisein des damaligen Nürnberger Oberbürgermeisters Ludwig Scholz enthüllt. Es wurde vom Nürnberger Künstler Prof. Hubertus Hess entworfen und steht ganz bewusst gegenüber dem ehemaligen „Kulturvereinshaus“, wo am 15. September 1935 die „Nürnberger Rassengesetze“ während des 7. Reichsparteitags der NSDAP vom dazu eigens einberufenen und im damaligen Nürnberger Kulturvereinshaus am Frauentorgraben tagenden Reichstag erlassen wurden. Neben der jüdischen Bevölkerung wurden auch zahlreiche Sinti und Roma aufgrund der Bestimmungen der „Nürnberger Rassengesetze“ systematisch ihrer staatsbürgerlichen Rechte beraubt und aus der Gesellschaft ausgegrenzt. So wurden Verbindungen zwischen Sinti/Roma und Nicht-Sinti/Roma untersagt und unter Strafe gestellt. Zahlreiche Angehörige der Minderheit wurden in der Folgezeit wegen sogenannter „Rassenschande“ in Konzentrationslager deportiert.
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und Landesverbandsvorsitzender Erich Schneeberger werden während ihres gemeinsamen Besuchs am Mahnmal der Opfer gedenken.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zum Besuch des Mahnmals am Frauentorgraben herzlich eingeladen. Der Termin eignet sich besonders für die Bildberichterstattung, es wird aber auch Gelegenheit für Pressestatements geben.