In den letzten 25 Jahren gab es große Entwicklungsfortschritte. Im Jahr 2015 lebten eine Milliarde Menschen weniger in extremer Armut als 1990, über zwei Milliarden Menschen mehr haben Zugang zu sanitärer Grundversorgung und zu sauberem Trinkwasser. Trotz enormer Fortschritte ist die Welt in den letzten Jahrzehnten aber auch ungerechter geworden. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, die soziale Spaltung der Gesellschaften schreitet voran – nicht nur in Entwicklungsländern.
Zugleich arbeitet fast die Hälfte der Erwerbstätigen weltweit noch immer unter menschenunwürdigen Bedingungen. In den Entwicklungsregionen ist die Müttersterblichkeitsrate 14-mal so hoch wie in den entwickelten Regionen. 61 Millionen Kinder im Grundschulalter besuchen keine Schule. Und über 65 Millionen Menschen sind auf der Flucht, immer mehr auch vor extremen Wetterereignissen und vor den Folgen des fortschreitenden Klimawandels.
Die Agenda 2030 von New York und das Klima-Abkommen von Paris haben vor diesem Hintergrund einen Aufbruch mit klaren Zielen versprochen – und zwar für alle Länder, unabhängig von ihrem Entwicklungsstatus. Die Agenda 2030 und das Klima-Abkommen von Paris sind neben dem Menschenrechtskanon daher der zentrale Orientierungsrahmen für grüne Entwicklungspolitik und das Ziel einer sozial-ökologischen Transformation. Das aber setzt eine konsequente Umsetzung auch in und durch Deutschland voraus. Genau hier besteht massiver Aufholbedarf.
In einem Autorinnenpapier zeigt nun Claudia Roth gemeinsam mit den Bundestagskolleginnen und -kollegen Anja Hajduk, Uwe Kekeritz und Frithjof Schmidt grüne Ansätze auf, wie der Beitrag Deutschlands dazu aussehen kann und muss – jenseits der stets wohlklingend Worte des aktuellen Entwicklungsministers und der gesamten Bundesregierung. Der Titel des Papiers ist dabei Programm: Grün, global, gerecht – Eckpunkte einer nachhaltigen Entwicklungspolitik.
Das Papier finden Sie hier.