Am 19. September sprach der Dalai Lama in Darmstadt auf dem Symposium der Tibet Initiative Deutschlands zum Thema „Gewaltlosigkeit ist der Weg“. Von den vielfältigen Beiträgen der bewegenden Veranstaltung ging ein starkes Signal für die friedliche Lösung von Konflikten weltweit aus. So unterstrichen die tibetische Abgeordnete Dhardon Sharling und Siniša Šikman vom „Center for Applied Nonviolent Action and Strategies“ aus Belgrad die Stärke von Gewaltlosigkeit. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Karim Wasfi, dem Gründer der „Peace through the Arts Foundation“, der weltweite Bekanntheit dadurch erlangte, dass er nach Anschlägen in Bagdad genau dort mit seinem Cello spielte, wo Terror gewütet hatte.
Seit Jahrzehnten unterstützt Claudia Roth die Tibeter*innen in ihrem friedlichen Kampf für Würde und Selbstbestimmung, und setzt sich für den Schutz und die Einhaltung ihrer Menschenrechte ein. Gemeinsam mit den Friedensnobelpreisträger*innen Rebecca Johnson von ICAN und Lech Wałęsa durfte sie an der Seite ihres langjährigen Freundes, des Dalai Lamas, über Frieden und den Weg hin zu einer besseren Welt sprechen. Dazu erklärt Claudia Roth:
„Frieden, diese mächtige Vision einer Welt ohne Unterdrückung und Gewalt, in der alle Menschen selbstbestimmt und gleichwertig in Einklang mit den planetaren Grenzen leben, erscheint uns im gegenwärtigen Getöse von Gewalt und politischer Konfrontation oft in schmerzlich weite Ferne gerückt. In einer Zeit des erodierenden Völkerrechts, in der testosterongeladene Machtpolitiker mühsam erbaute Brücken abreißen, mag auch das Beharren auf Gewaltfreiheit überholt anmuten. Doch ist es der gewaltfreie Pfad von Menschen weltweit, der uns hoffnungsstiftende Wege in eine friedliche Zukunft aufzeigt. Das Wirken des Dalai Lama und der friedfertige Protest der Tibeter*innen stärken unseren Glauben an eine Zukunft des Noch-Nicht-Seienden, um in den Worten von Ernst Bloch zu sprechen, einer Zukunft, in der Frieden obsiegen wird. Eine Welt, für die wir uns auf allen Ebenen einsetzen – beim Beharren auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ebenso wie bei unserem tagtäglichen Einsatz für die Einhaltung der universellen und unteilbaren Menschenrechte.
Für diesen oft mühsamen Einsatz und in oft so dunkel erscheinenden Zeiten zaubert der Dalai Lama immer wieder ein kleines Licht in unsere Herzen. Es ist diese unbändige Kraft der Liebe und des Guten, mit der wir dem Hass etwas entgegensetzen können. Es sind Herzenswärme und Empathie, die Kälte und Ausgrenzung weltweit besiegen können. Jede und jeder einzelne von uns mag klein sein, gleichwohl tragen wir die geteilte Verantwortung für den Frieden in der Welt und können uns gemeinsam als starke Bewegung dafür einsetzen, die Vision des Dalai Lama der Gewaltfreiheit schrittweise Wirklichkeit werden zu lassen.“
Weitere fotografische Eindrücke und die komplette Videoaufzeichnung des Symposiums finden Sie auf der Seite der Tibet Initiative Deutschland.