Heute durfte ich in Memmingen den diesjährigen Freiheitspreis überreichen – an niemand Geringeren als Christian Streich.
Der Memminger Freiheitspreis erinnert an ein mutiges Kapitel unserer Geschichte: Vor genau 500 Jahren, im Jahr 1525, erhoben hier in Memmingen Frauen und Männer, Bäuerinnen und Bauern, ihre Stimme gegen Unterdrückung. Mit ihren „Zwölf Artikeln“, dem ersten bekannten Menschenrechtskatalog Europas, forderten sie Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Ihr Aufstand im Bauernkrieg wurde blutig niedergeschlagen, doch ihre Ideen lebten weiter. Sie prägen unsere Demokratie bis heute.
Der Freiheitspreis wird an Menschen verliehen, die genau diesen Geist weitertragen: Menschen, die Mut zeigen, Haltung beweisen und Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart bauen.
Christian Streich ist einer von ihnen. Nicht als Politiker, sondern als Trainer, Lehrer, Mutmacher. Er nutzt seine Reichweite, um klar Stellung zu beziehen. Gegen Hass und Hetze, gegen Rassismus und Antisemitismus. Er zeigt, dass Fußball mehr ist als ein Spiel, dass es ein Ort sein kann, an dem Demokratie gelebt wird und niemand ausgegrenzt werden darf.
Gerade heute, in einer Zeit, in der unsere Demokratie unter Druck steht, brauchen wir Stimmen wie seine. Wir brauchen mehr Christian Streichs. Denn „Nie wieder“ ist keine historische Fußnote. Es ist ein Auftrag. Und dieser Auftrag ist jetzt.