Die verbindende Kraft, die im Sport steckt, spüren wir gerade bei der Fußball-Europameisterschaft wieder ganz besonders – mit all den Menschen, die bei uns zu Gast sind und sein werden. Wir wollen nicht nur die Teams bejubeln, sondern uns in den Armen liegen, und unser gemeinsames Europa feiern. Der verbindenden Kraft des Fußballs stellen wir die verbindende Kraft der Kultur zur Seite.
Denn Fußball bewegt und Kultur berührt. Deshalb bringen wir Kultur und Fußball zusammen, wollen zum Mitmachen und zum Dialog einladen. Das Kulturprogramm zur EURO 2024 läuft nun schon seit einigen Wochen und soll ein offenes, ein vielfältiges und ein inklusives Bild unseres Landes nach Europa und in die Welt tragen. Und es geht nicht nur um Gute-Laune-Projekte, sondern es werden auch schmerzhafte Themen angesprochen, mit denen wir uns in unserer offenen Gesellschaft auseinandersetzen müssen: Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit.
In Berlin wurde z.B. mit den Radical Playgrounds ein künstlerischer Parcours im öffentlichen Raum am Gropius-Bau geschaffen. Es geht um die spielerische und experimentelle Erforschung von Gemeinschaft, um Zugänglichkeit im öffentlichen Raum, um möglichst niedrige Barrieren. Die „radikalen Spielplätze“ existieren aber nicht in einem politisch luftleeren Raum. Das Klima ist in den letzten Jahren sehr viel rauer geworden – in Deutschland, aber auch in Europa. Wir leben in einer Zeit extremer Polarisierung. Die Antidemokraten, die Anti-Europäer werden mehr, sie werden radikaler. Ihnen müssen wir uns entgegenstellen und die Europameisterschaft nicht nur zu einem Fußballfest, sondern auch zu einem europäischen Fest machen.
Umso schöner, dass die „Radical Playgrounds“ jetzt offene Spielfelder schaffen, auf denen ganz zwanglos neue Formen des Gemeinsamen erprobt werden können. Sie wollen zeigen, was uns verbindet, auf dem Platz und überall an den Spielorten.
Das vollständig kostenlose Kulturprogramm zur EURO 2024 ist hier zu finden.
Fotos: Camille Blake (Titelbild, 1, 3, 5) | Team Roth (2, 4)