Vor 80 Jahren wurde mit der Befreiung des KZ Auschwitz der unvorstellbare Schrecken des Holocaust sichtbar, die Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, queeren Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen, die aufrecht blieben und Widerstand leisteten, Intellektuellen und Kommunist*innen.
Heute gedenken wir der Menschen, die unter dem Terror des Nationalsozialismus unermessliches Leid erfuhren und ihr Leben verloren. Der 27. Januar mahnt uns wie kein anderer Tag an das zentrale Versprechen unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auschwitz, der Ort, der die systematische Ermordung von Millionen – vor allem jüdischer Menschen – offenbart hat, bleibt ein Synonym für die Abgründe der Menschheit. In einem Heute, in dem immer mehr Menschen auf Kategorien reduziert, in Hierarchien eingeordnet und in ihrer Menschlichkeit verletzt werden, da die Grundfesten unserer Demokratie angegriffen werden und einige sogar versuchen, die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte umzudeuten oder zu entsorgen, setzt eine Zukunft in Frieden, Freiheit und Sicherheit die gemeinsame Erinnerung voraus.
Wir dürfen nie vergessen, gerade jetzt, da es immer weniger Zeitzeug*innen gibt. Wir dürfen ihre Stimmen nicht verstummen lassen. Wir alle müssen unsere Stimme erheben – gegen Geschichtsvergessenheit und -leugnung. ‚Nie wieder‘ steht für die permanente Auseinandersetzung damit, was gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und völkische Ideologie bedeuten – und wie diese zu Entwürdigung, Entrechtung und schließlich zu millionenfachem Mord führten.
Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust mahnt uns, wachsam zu bleiben und Antisemitismus, Rassismus und jeder Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten. Laut zu sein. Antifaschismus zu leben. Es liegt an uns allen, für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Respekt, Solidarität, der Achtung der Menschenwürde und Menschlichkeit gründet.
Foto: Team Roth