In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden im KZ Auschwitz-Birkenau trotz erbitterten Widerstands 4.300 Sinti*zze und Rom*nja ermordet. Es war der Versuch einer systematischen Auslöschung, der für den Völkermord an den Sinti*zze und Rom*nja durch die Nationalsozialisten steht.
Heute gedenken wir der 500.000 Sinti*zze und Rom*nja, die in ganz Europa während der NS-Zeit ermordet wurden, die ihrer Menschenrechte und Menschenwürde beraubt wurden. Für Deutschland erwächst aus seiner Geschichte eine besondere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass das, wofür Auschwitz bis heute steht, nicht relativiert wird und nie wieder erwacht.
Besonders in Zeiten des wachsenden Hasses braucht es unsere klare Haltung, für die absolute Unverletzlichkeit der Menschenwürde, gegen Antiziganismus und Menschenfeindlichkeit, gegen das Wegschauen und Vergessen.
So lange viele Sinti*zze und Rom*nja zögern, sich zu ihrer Identität zu bekennen, weil sie in Deutschland und Europa stigmatisiert, diskriminiert und ausgegrenzt werden, so lange bleibt noch viel zu tun. Der kollektive und intergenerational fortwährende Schmerz der Sinti*zze und Rom*nja ist nicht zu heilen, ohne dieses Bekenntnis: Wir stehen in ihrer Schuld.