Voller Trauer erinnern wir uns an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.
Am 19. Februar 2020 erschoss ein Rassist in Hanau innerhalb weniger Minuten neun junge Menschen. Neun Leben, die auf grausamste Weise ausgelöscht wurden – weil Rassismus tötet. Unsere Gedanken sind bei ihnen, bei ihren Angehörigen und Freund*innen sowie den Überlebenden des Anschlags. Sie alle tragen einen Schmerz, der nicht in Worte zu fassen ist – ein Schmerz, der bis heute anhält und ihre Welt für immer verändert hat.
Erinnerung muss ein Auftrag sein – jeden Tag. Die Geschichten der Ermordeten, die Stimmen ihrer Familien, ihre Trauer und ihre Kämpfe gehören zu unserer gemeinsamen Erinnerung und in unser kollektives Bewusstsein. Denn Hanau war kein Einzelfall. Rechter Terror, dessen Blutspur bis nach Hanau reicht, ist keine Ausnahme, sondern eine erschreckende Realität in Deutschland. Er war immer da und hundertfach tödlich in der Geschichte der BRD. Struktureller Rassismus prägt unser Land, und rechtsextreme Netzwerke sind nach wie vor aktiv und gefährlich. Rechtsextremismus ist die größte Bedrohung für unsere Demokratie und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Hanau mahnt uns: Die Verantwortung, Rassismus und jeder Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten, darf nicht allein bei den Betroffenen liegen. Sie ist Aufgabe der Gesellschaft, von uns als Politik, der Behörden und von uns allen.
Wir müssen die Folgen von Rassismus, Hass und Hetze sichtbar machen und politisch handeln. Zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie muss gestärkt und rassistisch motivierte Gewalttaten umfassend aufgearbeitet werden. Antirassistische Bildung muss in allen Bereichen gefördert werden, und wir müssen entschieden gegen Hass und Hetze in all ihren Formen eintrkeinVergessench dem Sagbaren kommt das Machbare – und der Angriff auf die Menschlichkeit führt unweigerlich zum Angriff auf den Menschen.