München und Film gehören einfach zusammen – das hat das wunderbare Filmfest München erneut bewiesen. Und auch im Bayerischen Landtag haben wir, einen Tag nach der offiziellen Eröffnungsgala, auf Einladung der Grünen Landtagsfraktion über „Film in Zeiten des Rechtsrucks“ debattiert.
Während die Menschen in Frankreich gerade noch den Durchmarsch der Rechtspopulisten bei den Parlamentswahlen verhindert haben, zeigt sich in Europa insgesamt, welche negativen Auswirkungen rechtsextreme Wahlerfolge auf den Film haben. Wir haben darüber gesprochen, wie das Filmemachen dort aussieht, wo Rechtspopulisten an die Macht kommen. Die Freiheit von Kunst und Kultur wird angegriffen. Theater, Kinos, Buchhandlungen und Museen werden attackiert und unter Druck gesetzt.
Unsere Demokratie muss wehrhaft sein, gerade weil wir in unserer Geschichte erlebt haben, was es bedeutet, wenn der Film seiner Freiheit beraubt wird und zum Mittel der rechtsextremen Propaganda wird. Das Ergebnis waren hunderte Filme, darunter übelste antisemitische Hetzfilme, mit denen das Menschheitsverbrechen des Holocaust unterlegt wurde. Wir dürfen niemals zulassen, dass so etwas in Deutschland und Europa noch einmal geschieht. Deshalb sind Initiativen wie „Netzwerk Film & Demokratie“ so wichtig, die für die Freiheit und Unabhängigkeit von Kunst, Kultur und Medien einstehen. Dieses Bündnis beobachtet die rechtsextreme Einflussnahme auf die Film- und Medienkultur und entwickelt passende Solidarisierungs- und Handlungsstrategien sowie Weiterbildungsprogramme.
Unsere Diskussionsrunde im Landtag hat gezeigt: Eine vielfältige und offene Demokratie ist die Voraussetzung für freies Filmschaffen. Ebenso braucht unsere vielfältige Demokratie das freie und kritische Filmemachen, das unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Von Herzen danke an die Festivalleitung unter Christoph Gröner und Julia Weigl, die sich schon am Eröffnungsabend eindringlich für Demokratie und gegen Antisemitismus ausgesprochen haben. Sie haben gezeigt, wie vielfältig das Filmfest München ist.
Fotos: Philipp Thurmaier (Titelbild/Bild 2, 3); Kurt Krieger/Filmfest München (4), Team Roth (Bild 1)